Jedes dieser Fotos kann erwoben werden, aber nur einmal, dann wird es gelöscht und gilt somit als Unikat. Eine vervielfältigung ist nur unter besonderer Vereinbarung mit dem Fotografen gestattet. h.g.

http://www.facebook.com/pages/Hauptstadtunikate/146675795486709

Alleinverkauf über Hauptstadtunikate!

Krankmacher
Vat n Fall/Ne on/Er We

Ihr Name war Helen, geboren am 30. 12.1948 und sie lebte etwas außerhalb Berlins, in ruhiger ländlicher Umgebung und sie
war vierundfünfzig Jahre alt. Sie hegte schon immer eine besondere Beziehung zu Steinen, klein, glänzend und bunt, oder auch groß und kaum zu bewältigen. Auf ihrem Grundstück gab es Steingärten und sogar , wie sie es nannte Steinflüsse. Immer wenn sie mit den Hunden auf den abgeernteten Äckern spazieren ging sammelte sie Steine. Alles was gelb bis orange war
 landete im Fluss der Lebensfreude, die schwarzen im Fluss der Trauer, weiße dem der Hoffnung und alles was rund war in dem der Harmonie. Für die schönsten von allen gab es noch den Fluss der Weisheit. Je  mehr sie fand, um so mehr faszinierten sie diese einfachen aber doch einmaligen Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit . Allein die Vorstellung
wo sie entstanden waren und welche Strecken sie während der letzten Eiszeit zurückgelegt haben mochten regte, immer  wieder von neuem ihre Fantasie an. Auch Halbedelsteine fanden ihre Bewunderung, aber ihre meist künstlich bearbeitete Form und ihr Glanz gaben ihr immer das Gefühl etwas unnatürliches in der Hand zu halten, während die über Jahrhunderte von der Natur geformten und polierten Steine wie sie es nannte, ehrlicher wahren. Sie war überzeugt das sie eine Aura hätten, die bei den von Menschen bearbeiteten Steinen zerstört schien.: Obwohl die meisten ihrer Freunde oder Bekannten  sich über ihre Manie, man konnte es fast schon Sucht nennen, lustig machten, gab es doch auch Seelenverwandte, die ihre Leidenschaft am Steine sammeln teilten. So kam es das ihre Freundin Anja  sie überredete in einen Steinladen zu gehen, womit dann das
Schicksal seinen Lauf nahm. Ihr Name war einmal Helen !




 
Thomas de Torquemada
  
 Thomas wurde am 3o.DEZ:1248 in ein schmutziges Tuch gewickelt vor einem Kloster gefunden, der Nabel noch blutig  und fast erfroren. Hier wurde er von Mönchen mit Ziegenmilch, Gottesfurcht und wenig Liebe großgezogen. Eine Eintragung in ein Geburtsregister gab es nicht und auch seine Mutter würde er nie kennen lernen, denn sie beendete ihr Leben auf dem Scheiterhaufen und war somit, ungewollt, sein erstes Opfer. Mit drei Jahren war er schon in der Lage die Schriften der Brüder zu lesen und mit fünf beherrschte er  die Schrift so perfekt, das man sie für die eines Erwachsenen halten konnte. Sollte er allerdings im Klostergarten helfen, legte er ein erschreckendes Verhalten an den Tag. Das er Schnecken zertrat war ja zu verstehen, aber auch Kröten und Grasfrösche warf er an eine Mauer oder spießte sie mit einem Hölzchen auf und ließ sie elendiglich sterben.  Sehr zum Mißfallen der Klosterbrüder. verfuhr er so mit allem Lebendigem das ihm in die Hände fiel und entwickelte sich zu einem ausgemachten Sadisten. Als Thomas knapp siebzehn Jahre alt war übernachtete der Kardinal Monsinore Petrelli, auf dem Weg zu Papst Innozenz IV.  im Kloster,  wo ihm der Junge auffiel. Auf der Suche nach einem gelehrigen Klosterschüler kam ihm der Junge gerade recht, und die Brüder waren froh ihn loszuwerden, da trotz seiner überdurchschnittlichen Intelligenz eine Kälte von ihm ausging die ihnen eine Gänsehaut verursachte. Auf diesem Wege landete er in Rom, wo seine große Kariere begann und darin gipfelte  das er Inquisitor wurde. Für einen Sadisten wie Thomas erfüllte dieses Amt all seine Wünsche, an erster Stelle sein Machtbedürfnis und an zweiter das, seinen perversen Zwang ausleben zu können; und das alles unter dem Mäntelchen des Gesetzes. Er legte selten selbst Hand an, aber sooft als möglich war er anwesend und bestimmte den Verlauf der Tortur, immer darauf bedacht das sein Opfer nicht zu früh der Folter erlag und damit sein Vergnügen schmälerte. Ohne auf Details eingehen zu wollen, zeigt die Tatsache das bis zum Tode eines Delinquenten oftmals Tage vergingen und sollte einer zu früh sterben auch die Folterknechte nicht von ihm verschont blieben, sein irrsinniges blutrünstiges Wüten, sein Wahres Ich. Im Jahre 1311 starb er im Alter von 63 Jahren an einer Lungenentzündung. Sein Todeskampf dauerte nur wenige Tage die er mit hohem Fieber danieder lag, wobei es für die pflegenden fast unmöglich war sein anhaltendes schreien zu ertragen. Sein Geschrei hielt man wohl für eine Folge des hohen Fiebers, ein Trugschluss; denn während des Sterbens hatte er plötzlich seine Zukunft vor Augen, er sah Sie, die Hölle und das Erschrecken und Erstaunen in seinen fiebrigen Augen schreckte die anwesenden zu Tode, so das es für sie eine  Erlösung war als er endlich für immer die Augen schloss.


Agnes Tamandé geb. 30. 12 . 1548  

Agnes, die blutjunge und außergewöhnlich schöne Tochter eines verarmten Tuchhändlers kam  im Alter von vierzehn Jahren in das Haus des Comte´ Montefur, wo sie innerhalb des folgenden halben Jahres seine geliebte wurde.  
Er war dreiundzwanzig, schlank und gutaussehend, aber leider verheiratet, was ihn aber nicht davon abhielt sie in sein Bett zu holen. Agnes jedoch liebte ihn aus vollem Herzen und konnte oder wollte sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Kurz vor  ihrem sechzehnten Geburtstag war allen  klar das sie schwanger war, was für ein unverheiratetes Mädchen das schlimmste war was überhaupt passieren konnte. Die einzige Möglichkeit für beide betroffenen Familien , einigermaßen  aus dieser prekären Situation herauszukommen, sagten sie ihr, wäre eine Verheiratung. Da der Vater des Comte´seit einigen Jahren verwitwet war, beschloss man sie mit ihm zu verehelichen, somit würde das Kind ehelich geboren und könnte in der Familie bleiben. Dem Vater gefiel diese Lösung außerordentlich, denn die Aussicht auf den Vollzug der ehelichen Pflichten erfüllten ihn jetzt schon mit einer gewissen Vorfreude. Agnes sah das allerdings etwas differenzierter, aber die Aussicht in der Nähe ihres Geliebten zu bleiben und das Wissen,  das es keine andere Möglichkeit gab, ließ sie vorerst alles erdulden. Als ihr Sohn geboren war, kam das böse Erwachen, denn sofort nach der Entbindung wurde er ihr weggenommen und von der Frau ihres Liebsten betreut. So langsam wurde ihr klar, das alles so geplant war und sie selbst nur eine Schachfigur, die von ihrer Familie und ihrem Geliebten benutzt wurde um dem Comte´einen Erben zu schenken. An diesem Tag begann sich die Kälte in ihr Herz zu schleichen, die Tag für Tag zunahm. In ihrer nächsten Schwangerschaft war ihr klar das dieses Kind nicht am Leben bleiben sollte. Mit unvorstellbarer Kälte plante sie den Ablauf und erstickte das Kind mit letzter Kraft. Der alte Montefur war sehr enttäuscht hegte aber keinen Verdacht. Auch beim zweiten Kind schaffte sie es wieder allein in die Geburt zu kommen und das Baby vor dem ersten Schrei zu ersticken. Sie heuchelte unendliche Trauer und ihr Gatte setzte alles daran sie zu trösten. Als sie mit zweiundzwanzig das nächste mal in anderen Umständen war stellte der alte Montefur eine Hebamme ein , die die letzten drei Monate nicht von ihrer Seite weichen durfte. Als es dann soweit war,  hatte sie keine Gelegenheit das Kind ins Jenseits zu befördern, was sie dann aber einen Monat später in Angriff nahm. So nahm sie die erste Gelegenheit wahr als der alte M länger außer Haus war das Kind kalt zu baden, in kalte Tücher zu wickeln und es anschließend in eisiger Zugluft liegen zu lassen. Eine Woche später starb es dann an einer Lungenentzündung. Der Alte, zuerst untröstlich, begann langsam Verdacht zu schöpfen und beobachtete sie ständig aus den Augenwinkeln. Dabei stellte er fest das sie, wenn sie sich unbeobachtet fühlte unbeschwert und fröhlich aussah, in seiner Gegenwart jedoch immer verbittert wirkte. Aber auch sie bemerkte das sein Verhalten ihr gegenüber sich verändert hatte. Langsam wurde ihr klar das sie etwas gegen ihn unternehmen mußte, sonst würde sie am Galgen enden. Nach langem überlegen entschied sie sich für den Sturz die Kellertreppe hinab, wobei sie sich über das Procedere noch nicht im klaren war, sollte der Verdacht doch nicht auf sie fallen. Sie fand eine Möglichkeit und war so euphorisch ob des Gelingens ihres Planes, dass sie sofort mit der Überlegung  begann wie es zu bewerkstelligen sei die Gattin ihres Liebsten aus dem Weg zu räumen. Nachdem auch dies gelungen war zerbrach die Hoffnung, das der Comte´sich nun wieder ihr zuwenden würde, leider wie Glas. Nach diesem Fehlschlag verfiel sie erst einmal in eine tiefe Depression, die aber nur ein halbes Jahr anhielt, denn inzwischen war ihr klar geworden das nur der Tot des Comte´ihr genugtuung verschaffen konnte. Nach sorgfältiger Planung hatte sie auch dies vollbracht und wäre sogar ungeschoren davongekommen, hätte sie nicht einen gravierenden Fehler gemacht, und zwar den, ihren Sohn der inzwischen fünfzehn Jahre alt war, an sich binden zu wollen. Als dieser ihr kundtat das er in ein Kloster gehen wollte und sie nicht als Mutter akzeptiere, geriet sie dermaßen in Rage das sie ihm alles an den Kopf warf was seine Familie ihr angetan hatte, und dummer weise auch auf welche weise sie sich gerächt hatte. Durch diese Dummheit war es ihr nicht vergönnt das Erbe des alten M. zu genießen und starb durch die Hand ihres Sohnes Alexander!


 Thomas und Agnes                                                                                                                                                  Was die beiden verband, außer ihrem Geburtsdatum, obwohl sie nicht im gleichen Jahrhundert lebten, war ihr fast unzerstörbarer glaube an die Hölle.
Agnes  war sich dessen sicher das ihr Tun, denn letztendlich gingen sechs Morde auf ihr Konto, sie unweigerlich in selbiger landen ließ.
Thomas´ jedoch war der vollen Überzeugung das all seine Opfer und nicht er dort landen würden, war er doch ein Mann Gottes
und die Delinquenten hatten ihr Martyrium selbst verschuldet und somit eine Erlösung sowie den weg zum Herrn nicht verdient. Beide mussten leider die schmerzliche Erfahrung machen das es sie gab, mit anderen Qualen, die  allerdings entgegen der landläufigen Meinung ausschließlich seelischer Natur waren. Hatten, nach ihrem ableben , ihr Seelen erst einmal den weg nach unten angetreten,  gab es kein entrinnen mehr. Auch  gab es keine verschiedenen Stufen, wie zum Beispiel eine Vorhölle, sondern nur eine einzige und die war völlig anders als die Menschen sie sich vorstellten. Einen Teufel mit Hörnern und Bockshuf sucht man hier  vergebens,  denn hier gab es nur das flüssige Magma des Erdkerns, das schon seit Jahrmillionen brodelte und somit der Gegenpol zum Himmel war. Denn ganz  gleich ob im Universum, auf der Erde oder auch beim Menschen , es gibt immer  ein oben und unten, ein innen und außen, ein positiv und negativ und wie bei Jin und Jang ergibt nur beides ein  großes Ganzes. Und so ist das Gegenstück des Erschaffers des Universums und der Welten der Vernichter; einer so unsichtbar wie der andere für uns Menschen. Das Problem mit denen , die in der Hölle landen ist, das man ihnen keinen körperlichen schmerz mehr zufügen kann. Die Lösung ist sehr simpel ,denn jede Seele wird im Erdinnern eingeschmolzen , mit einer Mischung aus Eisen, Mangan, Titan und Paladium, die sie wie ein Stein umschließt und dann gefangen in diesem langsam wieder zur Erdoberfläche aufsteigt. Dieser Vorgang kann bis zu 400 Jahre dauern, was aber noch nicht die Erlösung bedeutet. Diese zu erlangen verlangt von der Seele geduld zu lernen, ihr Fehlverhalten zu erkennen und sollte sie gefunden werden, könnte sie die Möglichkeit bekommen einem Menschen gutes zu tun. Wer getötet hatte sollte bei seinem neuen Besitzer gewaltsamen Tot verhindern, Glück, Geborgenheit und Gesundheit verbreiten; und das taten sie dann auch.

Der lange Schlaf: Diese Bezeichnung ist etwas irreführend, denn schlafen konnten die Seelen in ihren steinernen Särgen nicht, auch nicht mit anderen Seelen kommunizieren und das einzige was ihnen blieb war, wie in einer Endlosschleife ihr altes Leben an sich vorüber ziehen zu sehen. Dies alles, und das warten aufs gefunden werden, das ist die wahre Hölle.
So geschah es an vielen Orten auf dieser Welt das solche Steine an die Erdoberfläche kamen und auch immer noch kommen. Da aber fast fünfundsiebzig  Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind und an Land nur wenige Stellen die geologischen Bedingungen erfüllen, werden auch nur in wenigen Gebieten welche gefunden. Zwei der Gebiete liegen in Nordamerika und zwar in Utha und Arizona, im Indianerland. Diese waren auch die ersten Menschen die welche fanden und auf Grund ihrer gefälligen und außergewöhnlichen Form mitnahmen. Im laufe der Zeit erkannten sie das diese Steine etwas besonderes waren, denn wenn man sie längere Zeit in der Hand hielt hatte man das Gefühl einen Herzschlag zu spüren. Sie fühlten das etwas besonderes von ihnen ausging und gaben ihnen den Namen Moqui-Marble, was soviel bedeutet wie treue Lieblinge.


Helen hatte von ihren Eltern einen Bauernhof geerbt, auf dem sie nun schon seit zehn Jahren lebte, und genoss das Landleben in vollen Zügen. Auf dem Hof gab es allerlei Getier und außer einem Hunde, vier Katzen, zwei Gänsen und unzähligen Hühnern tummelten sich dort Spatzen, Frösche und alles was die Natur sonst so zu bieten hat. Und Helen liebte sie alle, selbst die dicken fetten Spinnen, die sie eigentlich gar nicht so sehr mochte, wurden respektvoll behandelt. Des weiteren liebte sie Pflanzen und am meisten alles was blühte, Früchte trug oder am besten beides zusammen und nicht zu vergessen ihre Leidenschaft für Steine aller Art.
Sie war keine besondere Schönheit, aber das allein war wohl nicht der Grund das sie nie verheiratet war, es lag wohl eher daran das sie sich mehr um alles kümmerte was da kreuchte und fleuchte als um Männer. Aber sie hatte Freunde, nicht übermäßig viele aber genug um abwechslungsreiche Gespräche führen zu können.  Anja, die anfangs nur als Mieterin bei ihr einzog wurde im laufe der Zeit zu ihrer besten Freundin. So kam es also zu dem Tag an dem die Beiden in das Steinlädchen fuhren, um "einfach mal nur zu schauen" , wie sie so zu sagen pflegten. Das es, wenn sie erst einmal drin waren nicht dabei blieb, wussten sie selber und so stöberten die Beiden fast eine Stunde lang und hatten völlig die Zeit vergessen. Anja hatte sich schon einige Halbedelsteine ausgesucht, aber Helen hatte außer einem Hämatitring nichts gefunden was sie hätte vom Hocker reißen können, als sie abrupt vor einer Vitrine stehen blieb. In der lagen in einem schmutzigen Pappschächtelchen zwei Steine, schwarz, leicht glänzend und von ungewöhnlicher Form, wie sie sie nur einmal flüchtig in einem Buch von Anja gesehen hatte. Sie war so vertieft in deren Anblick, das sie nicht einmal hörte das Anja zur Heimfahrt mahnte und heftig zusammen zuckte als diese ihr auf die Schulter tippte. Sich zu ihr umdrehend zeigte sie auf die Steine und sagte:" Das sind meine!", was dann auch keine fünf Minuten später der Fall war. Auf dem Heimweg hielt sie das Kistchen in ihren Händen als trüge sie rohe Eier und war bester Laune. Zu hause angekommen bestand Helens erste Amtshandlung  darin, sich Anjas Buch zu schnappen um zu lesen was das Besondere an ihrer Beute war, wobei die Information nicht besonders üppig ausfiel. Sie hießen Moqui-Marble und währen keine normalen Steine sondern eher so etwas wie Lebewesen, die, wäre man besonders nett zu ihnen, das gleiche für ihre Menschen taten, sie würden heilen und böses von einem fernhalten. Den Ort wo sie gefunden wurden hielten die Indianer geheim, aber sie waren überzeugt das man die Moquis immer als Paar nehmen mußte, da sie sonst ihre Kraft verlören und irgendwann zu Staub zerfielen. Auch die Zeremonie in der die Steine sich ihren Partner suchten war geheim und durfte nur von wenigen Auserwählten vorgenommen werden. Die Paare waren meist zweigeschlechtlich, aber auch eingeschlechtliche Paare kamen vor, wobei wesentlich seltener. Erkennen könne man es an der Größe, da die weiblichen Moquis sichtbar kleiner waren als ihre Partner. Ihren Menschen würden sie sich erwählen, was demselben wohl aber nicht unbedingt bewusst war. Helen war sich dessen bewusst das die Beiden sie wollten und umgekehrt. Nun suchte sie ein geeignetes Glasschälchen heraus, befüllte es zur Hälfte mit feinen weißen Sand und legte die beiden hinein. Jetzt hatten sie ein sicheres Bett für die Zeit in der sie sie nicht bei sich trug, so das die Katzen sie nicht vom Fensterbrett kullern konnten, denn das war der Platz an dem sie sowohl Sonnen als auch Mondlicht speichern konnten. Helen hätschelte sie wie kleine Kinder, sprach mit ihnen, legte Blüten in ihr Glas und nahm sie nachts mit in ihr Bett, wo sie sie meist fest in ihren Händen hielt. Dann war ihr oft so als würde sie einen leichten Herzschlag spüren und ein leichtes Kribbeln durchlief erst ihre Finger und dann die Hand. Wenn sie morgens erwachte und die Moquis suchte war sie anfangs erstaunt das sie nicht gefühlt hatte das sie drauf lag, obwohl sie sonst jede auch noch so kleine Falte im Laken spürte. Tagsüber trug sie die Moquis auch oft in der Hosentasche mit sich herum und auch hier waren sie nicht zu spüren, so das sie des öfteren vergaß das sie dabei waren. Nur so konnte es geschehen das beim ausziehen der Hose die Moquis heraus  fielen, was nicht so tragisch gewesen wäre, wären sie auf den Teppich gekullert. Leider fand das Unglück aber im Bad statt und die Moquis fielen mit einem lauten Knall auf die Fliesen. Erschrocken suchte sie die Beiden, hielt sie dann fest in den  Händen und sagte immer wieder wie leid ihr das täte. Erst dann schaute sie sie genauer an und war furchtbar erschrocken als sie in dem kleineren Moqui einen Sprung entdeckte, der fast einmal rundum ging. Wie bei einem verletzten Kind führte sie ihn zum Mund und pustete als wolle sie einen imaginären Schmerz wegpusten und drückte ihn anschließend an ihr Herz. Diese Nacht nahm sie die Moquis mit in ihr Bett, hielt sie wieder fest in der Hand und diese an ihr Herz gepresst. Nachts hatte sie Alpträume und schreckte plötzlich auf, mit dem Gefühl das irgend etwas in ihrer Hand sich bewegt hätte. Minuten lang lag sie still und wartete ob es sich wiederholen würde oder ob alles nur ein Traum war und als ihr Herz langsam wieder normal schlug schlief sie wieder ein. Im Halbschlaf war ihr als hörte sie ein leises Kichern bevor sie in den Tiefschlaf hinüber glitt. Morgens brauchte sie etwas länger als normal um richtig zu sich zu kommen und ihr wurde bewußt wie schlecht sie geschlafen hatte und langsam fiel ihr der Traum wieder ein. Sie sah sich die Moquis an, konnte aber keine Veränderung an ihnen feststellen und bei Tageslicht gesehen schien es wirklich nur ein Traum gewesen zu sein. Im Laufe des Tages dachte sie nicht mehr daran und auch als sie den kleinen Riss in ihrem rechten Zeigefinger sah ignorierte sie ihn wie meist wenn sie irgendwelche Blessuren hatte. So vergingen die Tage, ohne das sie noch an diesen Vorfall dachte. Eines morgens beim Kaffe trinken zuckte sie urplötzlich zusammen als ihr bewußt wurde das sie schon längere Zeit einer Biene beim ertrinken in ihrem Kaffe zugesehen hatte, ohne den Versuch zu unternehmen sie zu retten. Erschrocken über sich selbst fischte sie sie mit dem Kaffelöffel heraus und brachte sie hinaus, in der Hoffnung das sie sich wieder erholen würde. In der darauf folgenden Woche wollte sie mit Anja Kaffe trinken und hatte extra Kuchen gebacken, als diese ihr absagte. Helen war, ganz entgegen ihrer Art sauer und hantierte mufflig im Haus herum wobei sie ihr Katerchen, der ihr liebevoll um die Beine strich grob anfuhr und mit dem Fuß beiseite stieß. Dieser, solche Behandlung nicht gewohnt, verzog sich auf einen Schrank und ließ sich den Rest des Tages nicht mehr blicken. Erst abends im Bett, als er nicht wie sonst üblich am Fußende seinen Platz einnahm, vermisste sie ihn und erst jetzt kam ihr ins Bewusstsein was sie getan hatte. Stocksteif saß sie im Bett und ihr kamen die Tränen, denn ihr war völlig unverständlich wie sie sich dazu hatte hinreißen lassen. Wieder schlief sie schlecht, war aber erstaunt das sie sich morgens relativ  frisch fühlte. Beim Blick in den Spiegel musste sie zweimal hinsehen, denn zuerst dachte sie sie hätte ihre Brille nicht auf und ohne diese sah sie noch relativ faltenfrei aus, aber die Brille war da wo sie hingehörte und die Falten waren, wenn auch nicht weg, so doch sichtbar weniger. Als sie dann beim einkaufen eine Nachbarin traf, begrüßte diese sie und meinte sie sähe so erholt aus, ob sie denn Urlaub gemacht hätte, was sie verneinte. Nach wenigen Minuten small talk trennten sie sich und die Nachbarin sah ihr kopfschüttelnd nach. Vom Einkauf zurück wurde sie wie immer stürmisch von ihrem Hund Pino begrüßt, der mehr als verdutzt war als sie ihn anbrüllte und ohne Leckerli auf seinen Platz schickte. Abends fiel ihr dann ein das sie vergessen hatte den Hund und die Katzen zu füttern, was sie aber nicht weiter belastete und meinte zu sich selbst, morgen wäre auch noch ein Tag. Doch tagsüber begann sie mehr und mehr die Tiere zu vernachlässigen und auch die Pflanzen hatten schon bessere Tage gesehen, nur nachts wenn sie schlief hatte sie das Gefühl, ganz klar zu sehen das da etwas schief lief und nahm sich fest vor am nächsten Tag wieder die Alte zu sein.
Doch morgens wenn sie aufgestanden war, stand sie ewig vor dem Spiegel und vergaß all ihre guten Vorsätze der letzten Nacht. Anja , die mit Helen den Kaffeklatsch nachholen wollte hatte Kuchen mitgebracht und setzte sich zu ihr in die Küche, wie sie das immer tat und um die etwas angespannte Stimmung zu vertreiben meinte sie sie könnten ja morgen zusammen das Hühnerhaus reinigen. Helen zog die Brauen zusammen und auf ihrer Stirn bildete sich eine steile Falte als sie Anja zynisch fragte ob sie im ernst meine sie solle die Hühnerscheiße wegmachen, einen Teufel würde sie tun und das gesamte Viehzeug würde ihr sowieso auf den Kranz gehen. Während Anja sie erstaunt ansah, hörte Helen jemanden sagen: "Schmeiß sie raus!" und sah verdutzt zu Anja. Als diese Helens frage ob sie etwas gesagt oder gehört hätte verneinte, hörte sie wieder das Kichern und langsam wurde ihr klar, das diese Stimme in ihrem Kopf war und vielleicht nicht nur die Stimme. In diese Erkenntnis hinein fragte Anja was denn mit ihr los wäre, sie hätte sich so verändert das man sie kaum wieder erkenne, was sofort wieder Wasser auf Helens Mühlen war. "Weißt du was" keifte sie sie an, " du bist nur neidisch das ich besser und jünger aussehe als du, ich meine es ist besser du gehst jetzt!" Anja ging, und Helen stand auf, stellte sich vor den Spiegel und die Stimme in ihr sang "ich hab sie rausgeschmissen, du hast sie rausgeschmissen" solange bis Helen mitsang. Fröhlich vor sich hinsingend ging sie hinaus, öffnete das Hühnergehege, und meinte sie sollen das Leben genießen bis sie der Habicht erwischt, was dieser dann auch bald tat, aber auch der Milan sowie der Fuchs beteiligten sich an der Dezimierung der Hühner so das es nicht lange dauerte und das Thema Hühner hatte sich von selbst erledigt.
Anja, kümmerte sich um die restlichen Tiere und die Katzen die sonst immer bei Helen schliefen hatten sich schon längst bei ihr einquartiert. Helen indes fing an um die Häuser zu ziehen und war immer seltener zu Hause. Sie hatte sich aber nicht nur mental, sondern auch körperlich sehr stark verändert und jeder schätzte sie wenigstens zwanzig Jahre jünger als vorher, was Fremde natürlich nicht wußten, ihre alten Freunde aber nicht übersehen konnten. Von denen waren allerdings nicht viele geblieben, denn die Meisten hatte sie eh schon vergrault, und so umgab sie nur noch eine kleine Gruppe Zweckfreundschaften, alles Leute auf die sie früher gerne verzichtet hätte. Die Kehrseite ihres ausschweifenden Leben waren die Stunden in denen sie schlief, denn die waren die einzigen Momente in denen sich ihr altes ich meldete und ihr nun den Schlaf zur Qual machte. Dann war ihr auch klar was für ein Biest sie tagsüber war, und sie verstand auch nicht was sie dazu brachte so gemein zu sein, insbesondere zu denen die sie am meisten liebte, aber morgens war dann alles vergessen. So klebte sie dann eines Tages einen Zettel an Anjas Tür mit der Mitteilung das sie den Hof verkauft hätte und in die Stadt ziehen werde.
Anja war fassungslos, mit allem hätte sie gerechnet, aber nie mit solch einer Niedertracht. Für Helen jedoch war dieses Kapitel erledigt und sie verschwendete keinen Gedanken mehr daran wie es Anja weiter erging.
Eines morgens, nach durchgemachter Nacht erwachte Helen mit einem ziemlichen Brummschädel auf dem Sofa, die Moquis in der Hand und stöhnte "schöne Freunde seid ihr"!  "Ich bin deine Freundin, und nicht dies beiden Dinger in deiner Hand, schmeiß sie weg und pass auf, das der Große nicht zerbricht, das könnte sehr unangenehm für uns werden",  mischte sich die Stimme ein. "Lass mich in Ruhe, mir platzt bald der Schädel", meinte Helen, und die Stimme antwortete "ich weiß, mir auch, denn falls du es noch nicht gemerkt haben sollt es sind wir beide eins Schätzchen" und lachte so laut das Helen sich übergeben mußte. Wieder zurück auf dem Sofa glitt sie in einen Halbschlaf in dem nun ein längeres Zwiegespräch zwischen den Beiden  begannen.
Helen:" Tut mir leid, aber ich verstehe das Ganze nicht."   " Schätzchen, für so blöd hab ich dich gar nicht gehalten, du bist jetzt ich, jedenfalls tagsüber und den Rest schaffe ich auch noch."    " Ich glaub ich bin noch zu besoffen um das zu begreifen."    "Bist du nicht, du willst nur nicht kapieren." Pause.
   "Hast du einen Namen "   " Ja Schätzchen." kam es spitz zurück. " He, hör auf mit dem blöden Schätzchen, außerdem hab ich dich was gefragt "    "Später "
   Langsam löste sich der Nebel in Helens Kopf, verzweifelt sagte sie :" Später, später , ich will jetzt wissen was mit mir los
ist."   " Immer der Reihe nach, mein Name ist Agnes, nein, eigentlich ist es auch Dein Name, denn bald wird es keine Helen mehr geben".  Sekunden lang stockte Helen der Atem, dann sagte sie mehr zu sich selbst" Ich glaube ich bin krank, schizofren oder so, ich halluziniere, das ist doch nicht mehr normal."  " Nein meine liebe, ich bin sehr real, ich bin eine verlorene Seele und habe Deinen Körper besetzt , weil, "sie kicherte übermütig " meiner sieht nicht mehr so gut aus, nach fünfhundert Jahren ja auch kein Wunder, oder ? Außerdem bist du doch selbst schuld, wer hat denn meinen Sarg fallen lassen" schob sie bissig hinterher.  "Deinen Sarg?" echote Helen. "Ja Schätzchen, was denkst du denn was die Moquis sind, Särge sind es, Särge für die Seelen der Mörder und Verbrecher jeder Art. Mein Partner, den Du hoffentlich entsorgt hast, war Inquisitor, also sei froh das sein Sarg nicht zerbrochen ist."  " Aber ihr sollt doch gutes tun, die Menschen beschützen, warum jetzt das?"   "Weißt du, keiner tut das freiwillig sondern nur um die Gelegenheit zu bekommen dieser Hölle vielleicht doch noch zu entkommen, denn wie es ist nur als Seele vorhanden zu sein, eingesperrt in einem Stein kannst du bald nachvollziehen wenn Du, Helen nur noch Nachts in Deinen Träumen existierst, in deinem Schädel eingesperrt. Aber keine Angst, bei dir wird es keine fünfhundert Jahre dauern-"  "Sehr tröstlich" flüsterte sie halbherzig vor sich hin, zermarterte sich aber insgeheim das Hirn wie sie die Situation ändern könne. Dabei verfiel sie in einen Tiefschlaf und hörte Agnes nicht mehr. Fast eine Woche lang führte Helen nachts nur Selbstgespräche, von Agnes keine Spur und wäre nicht das Wissen ihrer  Verfehlungen die sie tagsüber veranstaltete, wäre sie versucht zu glauben diese endlich los zu sein. Diese Nacht, als sie wieder das bösartige Kichern von Agnes hörte, begann sie zu weinen, vor Enttäuschung, Wut und auch Angst ,als diese loslegte:" Man bist du ein undankbares Geschöpf, du siehst wesentlich jünger aus und auch noch besser, du mußt nicht arbeiten und bist gesund, was willst du eigentlich noch?"   " Ich will mein altes Leben zurück, ich will nicht so ein Leben wie Du."  " Was weist du denn über mein Leben he, gar nichts weist du . Ich kann dir aber sagen warum ICH eine verlorene Seele bin, ich habe drei meiner Kinder getötet, meinen Mann, meinen Liebhaber und dessen Frau, eine verdammte Mörderin bin ich; oder besser gesagt sind wir. Du willst es nicht dieses Leben? Du hast es aber, und sei dir dessen gewiss, du kannst es nicht ändern, denn nicht nur dein Körper und dein Gehirn gehören mir, auch deine Gedanken werden immer mehr die meinigen, bis von Helen nichts mehr übrig ist und nun schlaf schön Schätzchen!"  Völlig fassungslos versank Helen im nichts und meldete sich immer seltener, bis zu der Nacht der Nächte. " Du hast meine Freundin getötet" schrie sie entsetzt.  "Nein Schätzchen, du hast es getan, und es hat dir sogar spaß gemacht, ich hab es gesehen und gefühlt!" und dann wurde aus Agnes Kichern ein schauriges Lachen und in dieser Sekunde war Helen klar das dies ihre letzten Gedanken als Helen waren, sie hatte sich für immer verloren.

Am 30. 12. 2011  wurde eine weibliche Person namens Helen P. die behauptete ihr Name wäre Agnes de Torquemada, die mehrere bestialische Morde begangen hat zur endgültigen Verwahrung in die Psychiatrie eingewiesen. In den Händen hielt sie zwei Steine die beide einen Sprung hatten! Wenn Pflegepersonal oder Ärzte an ihrem Zimmer vorbeigingen, konnte man sie ständig das Gleiche vor sich hinsagen hören: Mein Name ist Agnes de Torquemada, am 30. 12. 1548 geboren. Über die Tatsache daß, egal ob Helen oder Agnes, sie immer noch wie mitte dreißig aussah wunderten sich allerdings alle.

                                                          E N D E

Impressum

Für den Inhalt dieser Seite ist verantwortlich:

Ellen Giese

12529 Schönefeld

Karlshof 29

 

Hiermit distanziere ich mich ausdrücklich zu den Inhalten fremder Kommentare und Links zu anderen Webseiten. Diese Links geben nicht zwingend die Meinung des Autors wieder!

Es begann 1972,als zu meiner Hochzeit die ersten beiden H.Sinensis bei mir einzogen. Bis heute stehen sie bei mir, wenn auch in durch Ableger verjüngter Form.Im Laufe der Jahre wurden es immer mehr, aber erst als wir aufs Land zogen, wo ich die Sinensis in einem beheitzten Anlehngewächshaus überwintern kann wurden es sehr viele, um nicht zu sagen zuviel.

Somit bin ich sehr froh das es nun auch winterharte Schönheiten gibt, die die Winter hoffentlich gut überstehen und mich mit ihren Riesenblüten bezaubern.

Wilde SCHÖNHEITEN

Text für Seite 2

1) Zypressenwolfsmilch

2) Insektennester auf Unterseite eines Eichblattes

3) Echte Hundszunge

4/5) Wilde Möhre

6) Hasenklee

7)1 mit Makro

8) Walderdbeere

9) Gem. Schafgarbe

10) Natternkopf

11) Kornblume

12) Schwarze Platterbse

13/14) Löwenzahn

15) Ehrenpreis

16) Robinie

17/18) Zypressenwolfsmilch

19) Gem. Wundklee

20) Viola Saamen

21) Flockenblume

22) Skabiose

23) Wiesenbocksbart

24) Baumpilz

25/26) Gem. Natterkopf

27/28) Bergahorn

29) Gemeiner Windhalm

30/34) Johanniskraut

31) Wilde Malve

32) Maikäfer

 

14

MOQUI-MARBLES

Auf der nächsten Seite gibt es dann einen kleinen Abstecher zu den Moqui-Marble, den doch ziemlich einzigartigen Steinkugeln, von denen die Indianer sagen sie würden leben.Bei Google findet man sehr viele Informationen über sie, aber diese Geschichte die mir eine Bekannte die viele Jahre in Utha lebte erzählte ist wohl doch sehr speziell.Wen´s interessiert, viel Spaß beim lesen!

Baumpilz auf Birkenstamm

Auch der Herbst hat schöne Farben

Obwohl das Frühjahr und der Frühsommer wie wohl bei den Meisten, die schönste Zeit ist, jedenfalls was die Blüten angeht, finden sich doch auch im Herbst immer wieder schöne Motive!